Donnerstag, 2. Februar 2006

Anime Spezial

Trickfilme sind was für Kinder? Die Zukunft gehört den Computer animierten Filmen? Mitnichten! Der Markt in Deutschland wächst, und jeder Filmliebhaber sollte dem Genre zumindest eine Chance geben.


bambiAnime: Unter Animes versteht man in verschiedenen Ländern, aber auch in unterschiedlichen sozialen Gruppen zwei Dinge: Die einen grenzen die Bezeichnung auf japanische Animationsfilme und deren speziellen Zeichenstil ein, andere meinen damit Animationsfilme allgemein, also auch das, was in Deutschland traditionell als Trick- bzw. Zeichentrickfilm bezeichnet wird (Die klassischen Disney-Filme z.B.). Ich werde im Folgenden die zweite Definition wählen, den Schwerpunkt der Vorstellungen jedoch auf japanische Filme und Serien legen, da Angel Sanctuary beispielsweise hierzulande weniger bekannt sein dürfte als z.B. Saber Rider.

Häufig wird für Animes ein falscher Begriff gebraucht, den ich daher ebenfalls kurz erläutern möchte.

Manga: japanischer Comic, häufig (aber nicht zwangsläufig) Vorlage für Animes. Interessant: Mangas werden in der Regel von hinten nach vorne gelesen, d.h. man beginnt auf der 'letzten' Seite. Schrift- und Bildfluss ist allerdings - wie in Deutschland - von links nach rechts.

hentaiEin eher zu belächelndes Subgenre bilden die sogenannten Hentai-Filme. Diese pornografischen Animes entstanden vermutlich ursprünglich durch ein Gesetz, das es verbietet im japanischen Fernsehen männliche Geschlechtsteile zu zeigen. Der Hentai an sich bildet demnach noch keine Grundlage für die häufig beschworene Verrücktheit der Japaner in sexuellen Angelegenheiten - vielmehr stellt er zunächst eine Ausweichform des weltweit gängigen Pornofilms dar.

Die Grundlage für das allgemeine Kopfschütteln über die japanischen Fetische wurde erst durch ausufernde Fantasien von außerirdischen, mehrschwänzigen (ob in der Funktion eines menschlichen Penis oder tierischen Schwanzes bleibt oft unklar) Monstern und ähnlichen Absurditäten geschaffen, die als quasi Platzhalter für den fehlenden männlichen Part eingefügt wurden. Nicht umsonst bedeutet hentai im japanischen soviel wie abnorm, pervers.

hentai2Dies soll aber nicht darüber hinweg täuschen, dass auch im Hentai-Bereich qualitativ hochwertige Zeichnungen zu finden sind, die nicht zwangsläufig ins Perverse abdriften und jeglicher Erotik entbehren. Auf Hentais möchte ich im Weiteren allerdings nicht näher eingehen. Man mag es glauben oder nicht, hier fehlt mir die Kenntnis des Materials.

Generell lässt sich sagen, dass Kinder und Jugendliche mittlerweile eher mit dem Begriff 'Anime' vertraut sind, als mit der klassischen Formulierung Trick- oder Zeichentrickfilm.

Die Frage, ob Computer animierte Filme ebenfalls zur Gattung Anime gehören, ist strittig. Einerseits halten vermehrt Computer generierte (Teil-)Sequenzen Einzug in die traditionell gezeichneten Filme. Außerdem sind auch Figuren aus dem shrekComputer immer noch animiert. Die Übergänge sind oft fließend (vgl vor allem Final Fantasy - Die Mächte in dir). Dennoch möchte ich Filme wie Toy Story oder Shrek, aber auch Wallace & Gromit hier ausklammern, weil sie sich meines Erachtens atmosphärisch sehr abgrenzen.

pokemonDen einfachsten Zugang zu Animes bieten immer noch Serien aus dem Nachmittagsprogramm. Hieran lässt sich auch am einfachsten ein Wandel im Angebot festmachen. Typische Kleinkinderserien von Disney finden sich nur noch im Vormittagsprogramm, während japanische Serien eindeutig den Nachmittag dominieren. Wer nun aber glaubt, dass dieser Umstand sich in endlosen Pokémon-Wiederholungen und -Ablegern erschöpft, liegt weit daneben.

Neben nett gemachten, aber immer noch eher kindlichen Serien wie Yu-Gi-Oh, tauchen hier auch echte Perlen auf. Wer sich auch nur ein bißchen auf animierte Serien einlassen kann, wird schnell erkennen, dass sich Dragonballs, One Piece oder Inuyasha im Grunde an ein erwachsenes oder zumindest den Kinderschuhen entwachsenes Publikum richten. Typisches Merkmal hierfür sind nicht nur Handlung, Gags, Anspielungen und Charaktere, sondern auch und vor allem der Zeichenstil. Man sieht den Serien tatsächlich an, für welche Altersgruppe sie gemacht sind.

one-piece inuyasha

Das Hauptproblem bei der Betrachtung von Animes liegt darin, dass in westlichen Kulturen Animation mit "Kinderkram" assoziiert oder gar gleichgesetzt wird. Man muss zunächst mal nachvollziehen, dass Animationsfilme in Japan den gleichen Stellenwert wie Realfilme haben. Sie laufen also auch in den Kinos, und das nicht nur - wie in Deutschland - im Nachmittagsprogramm. Die Ausrichtung von Animes auf ein reifes, intelligentes und vor allem ernst zu nehmendes Publikum ist in Japan absolut selbstverständlich.

ghost-in-the-shellDiese Vorraussetzung resultiert logischerweise nicht selten in Filmen, die weit von der Vorstellung vieler Anime-Laien abweichen. Soziale, ethische, psycho- und philosophische Thematiken verleihen vielen Werken eine Tiefe, die man als Laie nicht von einem 'Trickfilm' erwartet. Doch muss man Kritikern sicherlich zugestehen, dass die Qualität der Auseinandersetzung mit diesen Themen weit auseinander geht und viel zu oft in oberflächlichen Pseudo-Philosophie-Katastrophen endet. Auch das Anime-Genre hat seine Collateral Damages, seine van Dammes und Seagals.

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