Donnerstag, 29. Mai 2008

Der homo sapiens tritt auf der Stelle

Ich bin sicher nicht der größte Gorehound der Welt, aber Filme wie HIGH TENSION, SAW, SEED oder HOSTEL stecke ich noch relativ locker weg. Ich weiß dabei zu jeder Sekunde, dass ich "nur" einen Film sehe und das, was man sehen kann, ist nie so grausam, wie das, was im Kopf entsteht.
Doch auch Visualisierte Gewalt kann schockieren. In dieser Hinsicht war für mich bislang IRREVERSIBEL das am schwersten Verdauliche, was ich gesehen habe. Nicht nur die legendäre Feuerlöscher-Szene, sondern vor allem die ca. 11 minütige Vergewaltigung überschreitet dabei die Grenze dessen, was ich aushalten kann. Das gilt für die Brutalität, für die realistische Inszenierung, die absolute Hilflosigkeit des Opfers, die Länge, einfach alles!
JACK KETCHUM'S EVIL liegt in Sachen Gewaltdarstellung sicherlich deutlich unter diesem Level, gehört für mich allerdings mindestens genau so eindeutig in die Kategorie "verstörend"! Was hier gezeigt und angedeutet wird, beruht auf wahren Ereignissen - wobei einige der schlimmsten Foltermethoden sogar ausgelassen wurden - und ist mit unfassbar noch milde umschrieben. Müßig darüber zu diskutieren, ob soetwas gezeigt werden darf/sollte/muss. Wenn nach diesem Film der Abspann läuft, stellt sich nämlich nur noch eine Frage: Ist die Realität vielleicht grausamer als alles, was die Fantasie hervorbringen kann? Die Anzeichen dafür sind - und das ist das wirklich Unerträgliche - mindestens so zahlreich wie vor 2000 Jahren.

Sonntag, 25. Mai 2008

So nicht Steven!

Ich zähle hier mal all die Dinge auf, die mir an Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels NICHT gefallen haben, denn wirklich überzeugen konnte mich eigentlich nur Harrison Ford, mit Abstrichen auch Shia LaBeouf. Achtung: Spoilergefahr!!!

1. Cate Blanchett versagt als parapsychologischer, russischer Zorroverschnitt fast auf ganzer Linie. Die Figur ist uninteressant angelegt und Blanchett kann dies durch ihre Präsenz - im völligen Gegensatz zu Ronald Lacey als Obernazi im ersten Teil - nicht ausgleichen

2. Das 50er Jahre Setting wirkt befremdlich. Allerdings muss man fairerweise sagen, dass dies noch das kleinste Problem des Films ist und weitaus besser umgesetzt wurde, als ich erwartet hatte.

3. Der Film reiht eine Verfolgungsjagd an die nächste, was sehr ermüdend wirkt. Es gibt kaum ruhigere Passagen, in denen Indy rätselt, knobelt und kombiniert, bis der Filzhut qualmt. Und wenn es sie gibt, sind sie langweilig und wirken unausgegoren. Der Film schafft es allenfalls in der ersten halben Stunde einen gewissen flow zu entwickeln. Danach wirkt alles lieblos aneinandergereiht. Man hangelt sich von einer unbefriedigenden Actionszene zur nächsten.

3. Hanebüchene Übertreibungen gab es auch in den Vorgängern, diese machen schließlich den besonderen Reiz von Indiana Jones aus. Doch hier treten sie so gehäuft und so übertrieben auf, dass es einfach keinen Spaß mehr macht. Zu schlechten Ideen (LaBeouf schwingt sich zusammen mit einer Horde Affen an Lianen durch den Urwald) kommen vor allem auch - und das überrascht doch sehr - handwerkliche Mängel. Oft merkt man etwa, dass die Verfolger ihr Tempo künstlich drosseln, um nicht zu schnell aufzuholen. Oder aber ein Trupp von 10 Soldaten schießt aus 3m Entfernung, ohne zu treffen. Klar, Indy ist unsterblich und überlebt die verrücktesten Stunts, aber es gibt Szenen, die den Bogen überspannen.

4. Karen Allen hat ihr komplettes Talent in der Garderobe gelassen. Ihr Spiel wirkt derart Laienhaft, dass es einer Frechheit gleichkommt. Ohnehin wäre ein kurzer, knackiger Auftritt wesentlich angebrachter gewesen, als sie durch den halben Film zu schleppen. SPOILER: Dass sie und Jones am Ende auch noch heiraten, ist das I-Tüpfelchen auf dem steilen Niedergang, den der Film ab etwa der Hälfte der Laufzeit einschlägt.

5. Womit wir beim nächsten Kardinalfehler wären. Indys Begleiter sind viel zu zahlreich. Shia LaBeouf als Sidekick, ok, aber dann wäre es auch genug. Stattdessen kommen aber noch 3(!) weitere Personen hinzu, sodass Indy zu einem unter vielen verkommt. Das ist umso ärgerlicher, da Harrison Ford trotz seines Alters noch eine gute Figur abgibt und allein mit seiner Präsenz den Film locker hätte tragen können.

6. Das Drehbuch ist Käse. ACHTUNG SPOILER: Wer dem Film noch verzeiht, dass Indy eine Atombombenexplosion in einem Kühlschrank überlebt, muss anschließend noch die Tarzaneinlage und die dämliche Ufothematik ertragen. Zu allem Überfluss hechelt Indy auch nur einer Spur seines Freundes Oxley hinterher, der (fast) alles, was Indy im Film erlebt, schon vorher durchgemacht hat. So entmythifiziert man Helden!
Dass der Film nach vernünftigem Beginn mit jeder Minute mehr abbaut, muss ebenfalls dem Drehbuch angelastet werden.

7. Es gibt nur eine Reise! Indiana setzt sich in den Flieger nach Südamerika und das war's! Gerade die vielen Flüge quer über den Globus machten doch die Faszination von Indiana Jones aus. Das Gefühl eines weltumspannenden Abenteuers, für das keine Grenzen gelten. Zugegeben, für Teil 2 gilt das nur sehr eingeschränkt, aber 1. halte ich diesen Film auch für den Schwächsten der Trilogie und 2. hat er nicht mit den vielen weiteren Macken von Teil 4 zu kämpfen!

8. Es gibt keine hervorragenden und nur wenige gute Szenen. Der erste Afutritt von Indy, bei dem man nur seine Silhouhette sieht, ist gelungen. Nachdem Indy einige Feinde erlegt hat, fragt ihn Mutt - nicht ohne Respekt - "Und sie sind Lehrer?". Worauf Jones in seiner unnachahmlichen Art antwortet "Halbtags". Aber viel mehr kommt dann auch nicht.

Ich gehöre sicher nicht zu den Menschen, die Indiana Jones 4 schon vorverurteilt haben und den Film unbedingt hassen wollen. Im Gegenteil, durch einige Spoiler und schlechte Kritiken war ich vorgewarnt und hatte keinen hohe Erwartungen. Umso mehr erschreckt mich, wie enttäuscht ich war. Über weite Strecken des Films ist sein einziger Pluspunkt, dass man Harrison Ford noch einmal in seiner vielleicht besten Rolle sehen darf - mehr nicht! Als wohl größte Schwäche entpuppt sich dabei das Drehbuch, das den Helden im Grunde genommen ein Abenteuer nacherleben lässt, das ein anderer (Professor Oxley) schon vor ihm durchgestanden hat, und das sich mit seiner Außerirdischenthematik unangenehm von den religiös geprägten Übersinnlichkeiten der Vorgänger unterscheidet.

Donnerstag, 22. Mai 2008

Unkritisch?

So langsam befürchte ich von Hollywood weichgespült und Gehirn gewaschen worden zu sein. Ich habe es mit DIE SOPRANOS probiert - und war begeistert. Ich habe es mit LOST probiert - und war begeistert. Ich habe mir HEROES angesehen und war - natürlich - begeistert. DEADWOOD? Gleiches Spiel! BROTHERS IN ARMS? Gibt es jemanden, dem die Serie nicht gefällt?? Auch PRISON BREAK war und ist - mit kleinen Einschränkungen - absolut empfehlenswert. Ich bin sicher, wenn ich mir andere Hochkaräter wie 24, THE SHIELD oder THE WIRE ansehen würde, wäre das genau so.
Und Comedy-Drama-Klassiker wie SCRUBS, ENTOURAGE oder BOSTON LEGAL lasse ich dabei noch aus. Beim derzeitigen Angebot an starken Serien, ergibt sich mittlerweile ein veritables Zeitproblem.
Achja, die letzte Serie war die erste Staffel von DEXTER. Auch das war wieder hervorragende Unterhaltung, die sehr gekonnt die Vorteile des Serienformats gegenüber dem Film nutzt. Ich bin also doch nicht unkritisch, die Serien sind tatsächlich so stark.

Montag, 12. Mai 2008

Bio schockt!

Das klingt doch mal spannend. Gore Verbinski (Fluch der Karibik, The Ring) verfilmt das Xbox 360- und PC-Spiel BIOSHOCK. Die spannende Vorlage rund um ein gescheitertes Utopia, Big Daddys und Little Sisters bietet zahlreiche Grusel- und Schockmomente, die sicher auch im Film gut funktionieren werden. Zumal die Inszenierung des Spiels bereits deutliche Hollywood-Anleihen aufwies. Besonders auf die surrealen Elemente von BIOSHOCK darf man gespannt sein, denn in diesem Bereich konnte Verbinski schon bei THE RING und der Karibik-Trilogie punkten.

Dienstag, 15. April 2008

Neuer Film von Markus Hagen

thelossMarkus Hagen (Deadly Nam, City Kill) hat die Dreharbeiten zu THE LOSS abgeschlossen und mit der post-production bereits begonnen. Der Horrorfilm stellt die erste von insgesamt 3 Episoden aus seinem nächsten Langfilm dar, der gegen Ende des Jahres erscheinen soll. Mit Mario Zuber und Laila Maria sind zwei "Soapstars" in den Hauptrollen zu sehen, die hier in einem völlig anderen Metier ihr Talent unter Beweis stellen. Schaut euch den Trailer>> an und bildet euch selbst ein Urteil.

Mittwoch, 26. März 2008

Rückkehr eines Klassikers

Eine Serie wie NEON GENESIS EVANGELION, deren Qualität, Erfolg und Verehrung ihresgleichen sucht, neu aufzulegen ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite droht die Gefahr der Verschlimmbesserung. Es gibt Gründe für die enorme Popularität von NGE, warum also sollte man die Serie ändern, neu auflegen, aufpolieren??
Auf der anderen Seite ist es sicherlich sehr reizvoll sich diesen Meilenstein in leicht gekürzter, anders geschnittener Fassung und modernem Gewand vorzustellen. So oder so, Hideaki Anno persönlich ist verantwortlich für REBUILD OF EVANGELION, bestehend aus 4 Filmen, deren erste drei den Verlauf der Serie erzählen, während Teil 4 ein völlig neues Kapitel aufschlägt. Die Grafik wird verbessert und erweitert (auch um CGI-Einstellungen), behält allerdings ganz eindeutig den Stil der Vorlage bei.
Teil 1 lief 2007 in Japan, Teil 2 folgt in diesem Jahr. Ob, wann und in welcher Form die Filme in Deutschland zu sehen sein werden, ist bislang unbekannt. Von der für 2009 geplanten Realfilm-Umsetzung (bei der WETA für die Effekte zuständig sein wird) gibt es keine Neuigkeiten. Ob der Film tatsächlich bereits im nächsten Jahr erscheinen wird, darf daher bezweifelt werden.

Dienstag, 25. März 2008

#8

Cover1Am morgigen Mittwoch, den 26.03., erscheint die mittlerweile achte und seit einem Jahr umfangreichste Ausgabe der DEADLINE (128 Seiten). U.a. mit Festivalberichten der Berlinale und der Fantasy Filmfest Nights 2008, Kolumnen von Hennes Bender, Thilo Gosejohann und Jörg Buttgereit, jeder Menge neue Kinofilme und DVD-Veröffentlichungen, sowie Animes, Comics, TV Serien und und und...

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