Der Beginn von FULLMETAL ALCHEMIST war sicherlich alles andere als misslungen, konnte die extrem hohen Erwartungen allerdings auch nicht ganz erfüllen. Da jedoch gerade so lange Serien wie FMA gerne mal mit angezogener Handbremse starten, ist die Neugier und Vorfreude auf die Fortsetzung natürlich dementsprechend groß.

Volume 2 von FMA springt zunächst einmal wieder 3 Jahre zurück. In Rückblenden erfährt man, wie der erst 12 jährige Edward zum Staatsalchemisten wurde, warum seinem Bruder Alphonse diese Ehre – oder Bürde? – trotz seines ebenfalls großen Talents verwehrt wurde und wie Edward zu seinem Beinamen „Fullmetal“ kam. Erst am Ende von Volume 2 enden die Rückblenden und die Geschichte des mittlerweile 15 jährigen, aber noch vom Wachstum umgangenen Edward wird im gesamten Volume 3 fortgesetzt.

Am meisten Spaß macht FMA immer dann, wenn Edward seine Alchemie-Fähigkeiten, die in dieser Serie fast schon synonym mit Zauberei sind, gegen seine Widersacher einsetzt. In diesen Actionszenen stimmt einfach das Timing, die visuellen Effekte, die Atmosphäre. Doch mittlerweile wird auch der Zwischenraum besser ausgefüllt, sodass eigentlich während keiner Episode Leerlauf und Langeweile entstehen. Die Suche der Brüder nach dem Stein der Weisen steht nicht mehr allein im Vordergrund, denn die Rolle des Militärs und Edwards gespaltenes Verhältnis zu diesem Verein gewinnt an Bedeutung. Außerdem wird der Alchemistenmörder „Scar“ auch für Edward zur ernsthaften Bedrohung, wodurch etwas Spannung aufkommt, die FMA ganz bestimmt nicht schadet.

Insgesamt bedeuten Vol. 2 und 3 eine leichte Steigerung gegenüber dem ebenfalls sehr guten Vol. 1. Garniert wird das Ganze dann noch mit den unvermeidlichen, aber gelungenen und sparsam eingesetzten (Running)-Gags („Wen nennst du hier winzig???“), sodass man sehr unterhaltsame Stunden mit Ed und Alphonse verbringt, jedoch ohne dabei in geniale Sphären vorzustoßen.

FULLMETAL ALCHEMIST Vol. 2 und 3/12
Laufzeit: Vol.2 (5 Episoden á 24 Minuten), Vol. 3 (4 Episoden á 24 Minuten)
Freigabe: FSK 12
Wertung: 8 von 10


Ed und Al sind auf der Flucht vor Scar, der Ed wegen seiner Tätigkeit als Staatsalchemist nach wie vor töten will. Dabei erfahren sie mehr über die Ishbar – das Volk, dem auch ihr Häscher angehört – und über die Forschung von Dr. Marcoh. Letzterer scheint als Einziger in der Lage gewesen zu sein, den Stein der Weisen herzustellen. Die Untersuchungen der beiden Elric-Brüder führen sie schließlich in das geheimnisvolle fünfte Forschungsinstitut der Armee, wo Ed und Al nicht nur Zeuge grausamer Experimente werden, sondern natürlich auch schon freundlichst empfangen werden…

FULLMETAL ALCHEMIST hat endlich Betriebstemperatur erreicht. Viele Fäden laufen zusammen, eine Menge Fragen werden beantwortet, Figuren näher beleuchtet und etliche Kämpfe geboten. Waren die einzelnen Episoden bisher eher lose miteinander verbunden, so wird hier ein großer zusammenhängender Handlungsstrang erzählt, durch den bereits Gesehenes verständlich wird. Bislang sind dies – insbesondere Vol.5 - die besten und wichtigsten Episoden der Serie, weil sich endlich das unbedingte Verlangen nach dem „Wie-geht’s-weiter?“ einstellt, weil es Highlights gibt, die sich einprägen, und weil man meinen könnte, es werde schon auf das große Finale zugesteuert. Dabei ist gerade einmal die Hälfte vorbei, was will man mehr?

FULLMETAL ALCHEMIST Vol. 4-6/12
Laufzeit: 3x4 Episoden á 24 Min.
Freigabe: FSK 12
Wertung: 9 von 10