SPACE PIRATE CAPTAIN HERLOCK sieht aus wie ein Sammelsurium diverser Klassiker. Man nehme ein bisschen LUCKY LUKE hier, eine Prise ESCAFLOWNE da, würzt noch etwas mit CAPTAIN FUTURE nach und schmeckt schließlich mit einem Schuss COWBOY BEBOP ab. Diese Mischung kommt dann in einen State-of-the-art-Grafik-Mixer und voilá: fertig ist ein Science-Fiction Menü mit üppigen Western Beilagen, das zumindest visuell über jeden Zweifel erhaben ist und sich den Einsatz von CGI-Szenen glücklicherweise fast vollständig verkneift.

Musikalisch dominieren das pathetische, aber sehr stimmige Hauptthema und westerntypische Gitarrenzupfer die Szenerie. Musik und Synchronisation tragen zur sehr guten Präsentation bei, setzen jedoch keine Maßstäbe.

Abzüge muss unser Weltraum-Cowboy allerdings bei der Story einstecken. Der geniale Wissenschaftler Dr. Daiba wird von vier mysteriösen Gestalten kaltblütig ermordet. Als sein Sohn Tadashi dem gleichen Schicksal entgegen sieht, wird er von dem lange verschollenen Piraten Captain Herlock in letzter Sekunde gerettet und heuert anschließend in Ermangelung ernsthafter Alternativen spontan auf dessen Raumschiff Arcadia an. Gemeinsam finden sie heraus, dass es sich bei den vier Unholden um ehemalige Mitarbeiter des dahingerafften Doktors handelt. Sie alle waren Teil einer Archäologengruppe, die vor fünf Jahren bei einem Unfall auf dem Sanduhrnebelplaneten den Bann des Noo beschädigten.

Noo war einst der Herrscher der Dunkelheit, der bei der Entstehung des Universums in den Abgrund gebannt wurde. Klar, wer die Weltraumpferde satteln soll, um dem erstarkenden Bösen Einhalt zu gebieten. Doch dem guten Captain geht das vorerst an Luke 2 vorbei…

Das ist leider keine wahnsinnig innovative Geschichte, die zudem etwas konfus dargeboten wird. Sci-Fi-Fans kommen dabei voll auf ihre Kosten, alle anderen werden wohl „nur“ gut unterhalten. Dennoch ergattert Antiheld Herlock mit seiner angenehmen Scheiß-drauf-Mentalität knapp 8 Punkte.

Space Pirate Captain Herlock
FSK 16
Laufzeit: 13 Episoden á 24 Minuten
Wertung: 8/10