Freitag, 27. November 2009

Eine Nervensäge und leckere "Shrimps"

Selten sind mir die Unterschiede zwischen zwei Filmen so deutlich aufgefallen wie diesmal bei SAW 6 und DISTRICT 9. Da sehe ich auf der einen Seite zum x-ten Male völlig over the top ausgeklügelte Tötungsapparaturen, obligatorische Rückblenden mit einem mal mehr mal weniger gebrechlichen Tobin Bell als Jigsaw und zwischendurch geht man zunehmend einfallslos der Frage nach, welche Blüten seine geistigen Erben treiben. Wahrlich umgehauen hat das schon in Teil 2-5 nur die Wenigsten, doch konnten mich bislang alle Filme immer noch relativ gut unterhalten. Der ordentliche Härtegrad befriedigte Splattergelüste und das für Genreverhältnisse hohe Budget verpasste SAW immer einen guten Look. Weiterhin konnte man sich jedes Mal über mindestens 2 Personen aufregen, die ihrem Schöpfer auf grandios dämliche Weise entgegen getreten sind - Katharsis pur! Die zahlreichen Storytwists aus der Hokuspokus-Schublade gehen auch in Ordnung, weil sie immerhin Ausdruck der Bemühung um Komplexität und Tiefgang sind. Man muss kein SAW-Fan sein, um anzuerkennen, dass die Reihe sich nie auf Folterorgien reduzieren ließ und uninspiriertem Mist wie HOSTEL meilenweit voraus ist. Dennoch ist für mich die Luft raus. Teil 6 finde ich weder besonders gut noch außergewöhnlich schlecht - er ist mir einfach egal.

Ganz anders dagegen DISTRICT 9! In diesem Film wird auf bekannte Darsteller, eine starke Marke oder ein riesiges Budget einfach verzichtet und stattdessen das Augenmerk auf Aspekte gelegt, die wirklich gute Filme ausmachen. Der bislang fast völlig unbekannte Hauptdarsteller Sharlto Copley hat mir dabei am meisten Spaß gemacht. Seine urplötzlichen Wechsel vom mitfühlenden Gewaltverächter zum schimpfenden, cholerischen Rohrspatz sind unglaublich überzeugend und unglaublich witzig. Kernstück des Films ist aber letztlich seine Geschichte, die vor allem mit der Idee punktet Aliens weder als Invasoren noch als Freunde, sondern einfach nur als gestrandete Individuen zu zeigen, deren einziges Interesse die Flucht ist und die von der Menschheit als Versuchsobjekte missbraucht werden. Bei diesem Fundament schadet es freilich nichts, wenn die Spezialeffekte überdurchschnittlich gut sind, und das sind sie zweifellos. DISTRICT 9 macht Spaß. Weil er ein kreativer, origineller Film ist, weil er ein witziger Film ist, weil er soziale Probleme thematisiert, anprangert, ohne den Zeigefinger zu erheben, und letztlich auch, weil er handwerklich sehr gut gemacht ist. Um diesen Film gab es viel Hype - er ist gerechtfertigt.

Mittwoch, 25. November 2009

Ein Jammer

Natürlich wimmelt es in TERMINATOR SCC von Logiklöchern und unbestritten hat die Serie ihren latenten Trash-Charme bein den Spezialeffekten nie ganz abgelegt. Dennoch ist sie vor allem ihrer inhaltlichen Qualität wegen deutlich näher an den Cameron-Meisterwerken als die etwas alberne REBELLION DER MASCHINEN oder die schnarchige ERLÖSUNG. Ein Effektfeuerwerk wie in den letzten TERMINATOR-Filmen kann sich eine Serie natürlich nicht leisten, doch kommt das in diesem Fall sogar sehr gelegen, weil so nie Gefahr besteht, dass das Franchise sich weiterhin zu einem hirnlosen FX-Blender entwickelt.
Allen voran Lena Headey als Sarah Connor spielt ihre Rolle überragend. Den Spagat zwischen besorgter Mutter und knallharter Widerstandskämpferin meistert sie problemlos, wechselt spielend leicht zwischen tough und sexy, emotional und eiskalt. Selten auch hat eine weibliche Darstellerin dermaßen in Actionszenen brilliert. Headey ballert, prügelt und spurtet durch die Maschinenjagd, als wäre sie tatsächlich seit 10 Jahren auf der Flucht. Ähnlich überraschend ist auch Brian Austin Green als Derek Reese. Dass ich den Ex-90210-Teeniestar einmal in solch einer Rolle sehen und mögen würde, hätte ich mir nicht träumen lassen.
Die Handlung bleibt auch im Verlauf der 22 Folgen umfassenden zweiten Staffel auf einem guten Spannungsniveau. Zwar birgt eine Flucht für den Zuschauer immer das Risiko von Ermüdungserscheinungen durch Wiederholungen oder ein Gefühl des Nicht-Vorankommens (womit auch PRISON BREAK zu kämpfen hatte). Allerdings ist immer der rote Faden erkennbar, es gibt immer wieder wichtige neue Informationen, Storylücken werden geschlossen und die Geschichte schreitet spürbar voran.
Aber jetzt nicht mehr: Leider wurde TERMINATOR SCC bereits nach der 2. Staffel von FOX abgesetzt. Der Grund hierfür waren - wie üblich - sinkende Quoten. Somit endet eine ambitionierte und über weite Strecken begeisternde Serie ohne ein würdiges Finale, sondern mit einem fiesen Cliffhanger, dessen Auflösung vermutlich nie erfolgen wird. Und das ist, wie gesagt, ein Jammer.

Mittwoch, 18. November 2009

Virtual Gottesdienst

Die Shii-Parodie>> hat mir so gut gefallen, dass ich auch dieser neuen Verhohnepiepelung Platz auf meinem Blog einräumen möchte. Der Anfang ist noch ein bisschen lahm, aber sobald die Kids die Controller packen, ziemlich witzig. Mein persönliches Highlight ist auf jeden Fall die Musik. Seht und hört selbst...

Freitag, 25. September 2009

Guter Stoff

Alrighty then, nach einem der besten Staffelfinals aller Zeiten und einer ohnehin wieder hervorragenden dritten Staffel möchte ich allen, die es noch nicht kennen, heute nur BATTLESTAR GALACTICA empfehlen.

Werft alle Vorbehalte - wenn ihr denn welche habt - über Bord, vergesst die Visage von Dirk "Faceman" Benedict und alles, was ihr von GALACTICA in Erinnerung habt oder meint zu wissen. Dieser Weltraumtripp ist großes Sci-Fi-Kino für zu Hause, der in Sachen Tiefgang, Darsteller, Ausstattung, Effekte, ja Himmel herrje einfach in Allem sehr, sehr beeindruckt. Einzig die hin und wieder eingestreuten Füllfolgen (die immer noch besser sind als die gesamte Konkurrenz) verhindern für mich die Höchstwertung, doch das ist ohnehin Erbesenzählerei.

Ich freu mich auf die finale vierte Staffel!

Montag, 21. September 2009

Es tut sich wieder was

Nach den beiden Langfilmen DEADLY NAM und CITY KILL sowie der kurzen Episode THE LOSS werkelt Markus Hagen momentan an dem "mittellangen" THE HUNT (geplante Länge: 35 Minuten).
Erwarten darf man einen straighten Horrorfilm, in dem der passionierte Experte auf diesem Gebiet sich mächtig austoben kann. Erste Einblicke in den Dreh liefert dieser Bericht von Radio Bremen>>

Sonntag, 20. September 2009

Ein Bastard von einem Film

Es wurde viel berichtet über Lars von Triers Depression, seinen Zweifeln, jemals wieder auf dem Regiestuhl Platz nehmen zu können und der Verarbeitung dieser Krankheit in seinem neuen Film ANTICHRIST. Ebenso machte das Wort "Skandalfilm" nach der Uraufführung in Cannes die Runde und nicht zuletzt wurde Hauptdarstellerin Charlotte Gainsbourg für ihre Tour de force in den nordrhein-westfälischen Wäldern - übrigens völlig zu Recht - mit dem Preis als beste Darstellerin ausgezeichnet.
Der Prolog des Films zeichnet in schwarz-weißen Super-Slow-Motion-Bildern, unterlegt von einer händelschen Opernarie, die schreckliche Ausgangssituation: Während er (Willem Dafoe) und sie (Charlotte Gainsbourg) dem ehelichen Koitus frönen, verlässt der gemeinsame Sohn das Kinderbettchen, um zielstrebig auf ein Fenster zuzusteuern und seinem jungen Leben ein Ende zu bereiten. So profan das klingen mag, Lars von Trier inszeniert bereits zum Einstieg einige der betörendsten und eindringlichsten Minuten Film, die je auf Zelluloid gebannt wurden.
Doch damit ist das Pulver keinesfalls verschossen. Während der eher kühle Analytiker und Therapeut den Tod des Stammhalters vergleichsweise gut verkraftet, droht sie an der Trauer zu zerbrechen. Nach einem Monat stationärer Behandlung und wenig Besserung holt er sie nach Hause, setzt sämtliche Medikamente ab und beginnt damit, seine eigene Frau zu therapieren. Ebenso schnell, wie er seinen Vorsätzen zuwider handelt (z.B. als er ihrem Wunsch nach Schmerz betäubendem Sex nachkommt), stellt sich heraus, dass der Ursprung ihrer Ängste in "Eden" zu liegen scheint. An diesem Ort, genauer gesagt in einer Blockhütte im Wald, hatte sie im vergangenen Sommer an ihrer Dissertation gearbeitet und dabei viel Zeit alleine mit ihrem Sohn verbracht.
Die beiden machen sich auf den Weg nach Eden, um der Angst ins Auge zu blicken. Wie wörtlich dieses Vorhaben zu nehmen ist, wird sich sehr bald zeigen und immer mehr tritt die Frage in den Vordergrund, was im letzten Sommer in Eden geschehen ist...
Was nun folgt bedient die gesamte Bandbreite von Kameraeinstellungen und Geräuschen im Stile eines David Lynch, Bildkompositionen á la Hieronymus Bosch, sprechende Tiere, sterbende Tiere, wiederauferstehende Tiere, biblische Verweise, Mystery, Gore, Grusel, Symbolik und natürlich Sex! Das allein würde vermutlich schon für gute Unterhaltung sorgen, doch von Triers Inszenierung ist derart intensiv und kraftvoll, so unwiderstehlich packend, dass der Film eine unglaubliche Sogwirkung entfaltet. Als Zuschauer weiß man nie, was einen als nächstes erwartet und recht schnell wird klar, dass man wirklich mit so ziemlich allem rechnen muss! Dabei driftet das Geschehen aber nicht ins Beliebige/Absurde ab oder schmälert das Sehvergnügen durch ereignislose Minuten im Arthaus-Stil. Der Film ist beinhart, in einigen Szenen tatsächlich schwer zu ertragen. Gleichzeitig aber auch sehr einfühlsam und glaubwürdig in der Darstellung der Trauer um das verlorene Kind. Und vor allem: misteriös. Nicht von ungefähr zweifelt Willem Dafoe in einer Schlüsselszene, ob er das Wort "Satan" oder "Me" an die Spitze der Angstpyramide schreiben soll; ist hier eine böse Macht im Spiel, oder entsteht die Angst lediglich im Kopf der Menschen? Eindeutige Antworten, dafür sorgt nicht zuletzt der verwirrende Epilog, sucht man vergebens, doch Interpretationsansätze liefert der Film en masse. Zudem tritt diese Frage zunehmend in den Hintergrund, wenn die Angst mehr und mehr auf den Zuschauer übergreift. Manch einen wird die Gewaltdarstellung abschrecken, andere werden sich an den fantastischen Elementen stören. Wieder andere werden sich über die expliziten Sexszenen echauffieren oder einfach nur irritiert und kopfschüttelnd den Kinosaal verlassen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ANTICHRIST ein visuell beeindruckender, inhaltlich verstörender und als Gesamtwerk schlicht und ergreifend einer, wenn nicht der beste Horrorfilm der letzten Jahre ist.

Dienstag, 15. September 2009

Film- vs. Seriensucht

Jaja, so langsam muss ich mir wirklich Gedanken über eine Namensänderung machen, denn das Verhältnis meinen Zeitaufwand betreffend hat sich in den letzten 1,5 Jahren doch deutlich zu Gunsten der "Episodenfilme" verlagert. Das nimmt zuweilen fast schon gesundheitsschädliche Formen an, etwa bei der 5. Staffel von Lost, die ich einem 48 stündigen Marathon verschlungen habe.

Kaum ist das vorbei, steht auch schon die finale Staffel von Prison Break an und mit Battlestar Galactica habe ich vor einigen Wochen meine längst verloren geglaubte Vorliebe für Science Fiction neu entdeckt. Und dann lauern mit Heroes, Mad Men, Californication, Dexter oder Terminator SCC schon die nächsten HIghlights in den Startlöchern und scharren unnachgiebig mit den Hufen. Immerhin hat sich die HBO-Produktion True Blood als totale Graupe entpuppt, sodass ich diesen Vampir-Quatsch ruhigen Gewissens von der to-do-Liste streichen konnte.

Aber eines sei versprochen: Nach Prison Break und Battlestar Galactica gibt es zumindest eine kleine Zwangspause und ich werde einige der Filme aus der Warteschlange abarbeiten. Darunter sind schließlich auch potentielle Granaten wie The Wrestler, Disctrict 9 oder Lars von Triers Antichrist.

Die aktuelle Armut an neuen Beiträgen bitte ich übrigens zu entschuldigen. Die Arbeit für das Deadline Magazin>> und das Staatsexamen lassen momentan kaum Freizeit zu - und die vorhandene geht ja wie gesagt durch die vielen Top-Serien flöten :)

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