Wenn ein cooler Soundtrack, grobkörnige und weich gezeichnete Bilder - die zugegenermaßen sehr stylisch sind - und einigermaßen talentierte Schauspieler schon ausreichen, um einen Hype auszulösen, oh Gott dann keimt in mir schwer pubertäres Abgrenzugsverhalten auf!
Was bitte soll dieser Film sein? Ein Slasher? Dafür fehlt jegliche Spannung und auch nur die Spur von Grusel. Eine Satire? Dafür fehlt jeglicher Tiefgang, jegliches Augenzwinkern, jegliche Demontage der eingeführten Figuren.
Mandy Lane ist 08/15 Teenie-Horror. Sechs Teenager fahren auf eine Ranch und werden dort gekillt. Super innovativ. Einige Kritiker loben ja, dass Jonathan Levine sich 45 Minuten Zeit nimmt, um seine Charaktere vorzustellen, sodass man - im Gegensatz zur
gängigen Torture-Porn-Konkurrenz - tatsächlich mitfiebere. Selten so gelacht. Wenn ich einem bis ins Mark unsympathischen Haufen Teenager, die ALLESAMT nur rauchen, saufen und ficken wollen, zusehe, sehne ich doch einen Axt schwingenden Meuchler förmlich herbei! Aber der darf natürlich nicht in Erscheinung treten, bevor der Zuschauer auf eine falsche Fährte gelockt wurde, die so offensichtlich ist, dass sie diesen Namen eigentlich gar nicht verdient.
!SPOILER! Der "Twist" am Ende setzt dem Ganzen dann die Krone auf: Sinnfrei, mäßig überraschend und inkonsequent. Natürlich plant Mandy zunächst einen Amoklauf mit anschließender Selbstrichtung, um es sich dann im letzten Moment doch noch anders zu überlegen. Es gibt weder ein Motiv für die Morde, noch eines für ihren Sinneswandel. Was dann übrig bleibt, ist eine junge Frau, die alle an der Nase herum führt und mal für ein Wochenende ihren Mordfantasien frönt. Junge Junge, ganz schön ausgefuchst und wahnsinnig fies... !SPOILER ENDE!

So hoch dieser Film teilweise gelobt wird, so groß ist die Enttäuschung. Visuell und akkustisch maßgeschneidert, inhaltlich von der Stange.