Tipp: Fahrenheit
Wer mal ein Spiel mit wirklich guter Story, glaubhaften Charakteren und filmreifer Inszenierung spielen will, Half-Life 2 und Max Payne 2 aber schon längst durch hat, dem sei Fahrenheit empfohlen. Spielerisch ist Fahrenheit zwar recht simpel und die Story wird am Ende des Spiels reichlich wirr. Dafür sucht die Inszenierung (u.a. mit der hervorragenden Musik von David Lynchs Hauskomponisten Angelo Badalamenti) ihresgleichen. Jede Entscheidung hat Auswirkungen auf den weiteren Spielverlauf, in dem man sowohl einen Mörder als auch dessen polizeiliche Verfolger spielt. Ich hab mich bis zum Ende keine Sekunde gelangweilt - im Gegenteil. Fahrenheit lässt sich mit Maus und Tastatur spielen, ein Gamepad mit Analog-Sticks ist aber allemal besser.

Sonntag Abend, Fernseher an. ARD zeigt Tatort, hach wie spannend, läuft ja sonst nie. ZDF ist auch nicht besser, die Pilcher läuft, die Rosamunde, die Scheiße. Schnell zu RTL, ist ein Fehler, ist Liga der außergewöhnlichen Gentlemen, ist außergewöhnlich großer Mist, ist aus. Dann SAT1, die Comedy Falle, wieso Falle? Mit Kai Pflaume, ach deshalb Falle, nicht witzig, nur nervig. PRO7 zeigt Charlies Engels, drei zugekokste Dreißigjährige im Mini-Playback-Show-Outfit mit bunten Hosen und schlechtem Make-up hüpfen auf Befehl einer Gegensprechanlage halb-nackt durch die Weltgeschichte - klingt nach deutscher Arztpraxis, ist aber nur amerikanische Riesenscheiße. Noch mal Charlie auf Kabel 1, diesmal mit Bruder Louise. Oder Schwester? Herrgott wer weiß das schon, ist eh sterbenslangweilig, also weiter im Text. RTL 2, Big Brother, eine große Explosion, leider nur ein Traum, Sendung läuft weiter. Zum Abschluss VOX mit Talking to heaven. Ex-Barmann Ted Danson mit übersinnlichen Fähigkeiten, leider immer noch ohne Schauspiel-Talent, dafür mit schlechten Rollen-Angeboten. Glückwunsch.
Ich bin zu Tränen gerührt! 240 Besucher in 1,5 Wochen. Schön, dass die "Selbsthilfegruppe Filmsuchttherapie" so viele Mitglieder findet. Vor lauter Glückseligkeit trete ich einige diktatorische Vollmachten ab und führe die eingeschränkte Pressefreiheit ein. Soll heißen, einige Artikel sind ab jetzt kommentierbar. Heute gibts nichts wirklich Neues, sondern nur ein paar Filme, die es nicht in meine Top20 für das Jahr 2006 geschafft haben. Als da wären: Mission: Impossible 3, James Bond: Casino Royale, Marie-Antoinette (von Sophia Coppola), The Departed (Leonardo DiCaprio, Matt Damon), Inside Man (Denzel Washington, Clive Owen, Jodie Foster), X-Men 3, Goya's Ghost (ja genau, der Maler), Miami Vice, Superman Returns, Ice Age 2, Das Parfüm u.v.a. Also freut euch auf die verbleibenden 15 Plätze!



