Der homo sapiens tritt auf der Stelle
Ich bin sicher nicht der größte Gorehound der Welt, aber Filme wie HIGH TENSION, SAW, SEED oder HOSTEL stecke ich noch relativ locker weg. Ich weiß dabei zu jeder Sekunde, dass ich "nur" einen Film sehe und das, was man sehen kann, ist nie so grausam, wie das, was im Kopf entsteht.
Doch auch Visualisierte Gewalt kann schockieren. In dieser Hinsicht war für mich bislang IRREVERSIBEL das am schwersten Verdauliche, was ich gesehen habe. Nicht nur die legendäre Feuerlöscher-Szene, sondern vor allem die ca. 11 minütige Vergewaltigung überschreitet dabei die Grenze dessen, was ich aushalten kann. Das gilt für die Brutalität, für die realistische Inszenierung, die absolute Hilflosigkeit des Opfers, die Länge, einfach alles!
JACK KETCHUM'S EVIL liegt in Sachen Gewaltdarstellung sicherlich deutlich unter diesem Level, gehört für mich allerdings mindestens genau so eindeutig in die Kategorie "verstörend"! Was hier gezeigt und angedeutet wird, beruht auf wahren Ereignissen - wobei einige der schlimmsten Foltermethoden sogar ausgelassen wurden - und ist mit unfassbar noch milde umschrieben. Müßig darüber zu diskutieren, ob soetwas gezeigt werden darf/sollte/muss. Wenn nach diesem Film der Abspann läuft, stellt sich nämlich nur noch eine Frage: Ist die Realität vielleicht grausamer als alles, was die Fantasie hervorbringen kann? Die Anzeichen dafür sind - und das ist das wirklich Unerträgliche - mindestens so zahlreich wie vor 2000 Jahren.