Kurzreview: Revolver
Jason Statham, Ray Liotta und Andre 3000 im neusten Film von Guy Ritchie. Revolver muss weitgehend ohne die komischen Elemente der Vorgänger Snatch und Lock, Stock & Two Smoking Barrels auskommen, kann diese aber in Sachen optischer Brillanz, verschachteltem Plot und perfekter Soundkulisse locker ausstechen. Der Storytwist am Ende funktioniert wieder mal hervorragend (im Gegensatz z.B. zu M. Night Shyamalan, bei dem sich dieses Prinzip schnell abgenutzt hat) und die ausgelegten Fährten, Hinweise und Symbole stehen Lynch (Lost Highway, Mulholland Drive) und Fincher (The Game, Fight Club) in nichts nach. In einigen - großartigen - Momenten erinnert der Film angenehm an die Vorgänger, bleibt dabei jedoch sehr eigenständig und erweitert das Reportoire des Regisseurs deutlich. Die Inszenierung und Kameraführung sind wesentlich ruhiger und weniger durchgestylt als in den Vorgängern, nicht zuletzt dadurch wirkt Revolver "erwachsener". Glücklicherweise verliert sich Ritchie dabei nicht in philosophischen Ergüssen, sondern kreiert einfach ein extrem stimmiges und cleveres Film-Spiel, bei dem die Unterhaltung nie auf der Strecke bleibt. Revolver ist kein einfacher Film, keine Fortführung von Snatch, kein Film für zwischendurch. Revolver ist ein sehr guter Gangsterfilm mit Tiefgang und vielen Ebenen. Wieviele davon man entdecken möchte, bleibt jedem selbst überlassen, perfektes Entertainment bietet der Film bereits ab der ersten.