Samstag, 16. September 2006

Vampir-Slasher mit Licht und Schatten

bloodrayneBloodrayne mangelt es vor allem an zwei Dingen: 1. einer wirklich überzeugenden Hauptdarstellerin und 2. einer guten Kampfchoreographie. Sicherlich ist Kristanna Loken kein Totalausfall, an die Leistung von Milla Jovovich in Resident Evil oder Radha Mitchell in Silent Hill beispielsweise kommt sie allerdings längst nicht heran. Zwar bieten die zahlreichen Kämpfe durchaus auch gelungene Szenen, jedoch wirken einfach zu viele Aktionen - gerade bei Rayne - zu hölzern, um wirklich zu überzeugen.

Das Setting ist ordentlich, hätte aber an einigen Stellen mit etwas mehr Kreativität und Detailarbeit richtig gut werden können. Der Auftritt von Meat Loaf als lüsterner Vampir mit eigenem Harem beispielsweise wirkt recht unspektakulär und hätte optisch wesentlich beeindruckender ausfallen dürfen, ebenso die Übergabe von Raynes rund erneuerten Klingen, die sie mit einem lapidaren "Danke schön" entgegen nimmt. Hier verschenkt Boll Potential, denn gerade solche Momente MÜSSEN in einer Spieleverfilmung visuell abgefeiert werden. Außerdem wirken einige Szenen einfach zu sauber, wodurch ein gewisser Xena-Look entsteht. In anderen Szenen gelingt es Regisseur Boll allerdings sehr gut, gerade diese Optik zu vermeiden. Dennoch, bei einem Budget von 25 Millionen $ dürfen auch solche Details kritisiert werden.

bloodrayne2Die Story beschränkt sich im wesentlichen auf die Klärung von Raynes Herkunft und ihren daraus resultierenden Rachefeldzug gegen ihren Vater Kagan (Ben Kingsley). Dank ordentlicher Dialoge und einer vernünftigen Inszenierung reicht dieses bißchen an Plot aber aus. Letztlich bleibt Bloodrayne in erster Linie eine Computerspiel-Adaption und ein Horrorfilm mit nicht zu knappem Gore-Faktor. Die Splatter-Effekte sind durchweg akzeptabel, manchmal besser. Auf jeden Fall passen sie, auch in ihrer übertriebenen und unrealistischen Darstellung, die häufig B-Movie-Flair versprühen, sehr gut zur Vorlage.

bloodrayne3Dennoch, die unspektakulären Kämpfe nehmen dem Film viel Faszination, gerade weil sie der entscheidende Aspekt im Spiel sind und auch im Film einen erheblichen Teil der Zeit einnehmen. Hätte Boll hier schon Tony Ching (House Of Flying Daggers, Hero) als Choreographen an Bord gehabt, wäre wesentlich mehr drin gewesen. Vielleicht kann er dieses Manko bei In The Name Of The King, seinem nächsten Projekt, ausmerzen. Einen Kampfsport erprobten Hauptdarsteller hat er in Jason Statham ja schon mal gefunden.

Ein Highlight des Films ist sicherlich der Gastauftritt von Billy Zane, der mir einen Extrapunkt wert ist. Wenn ihm zunächst ein menschlicher Kopf und anschließend ein Brief seiner Tochter auf den Tisch geworfen wird und er entnervt "Hör auf Dinge zu schmeißen, ja!?" sagt, könnte ich mich tot lachen. Bloodrayne geht - getreu der Vorlage - nicht den Weg vieler Vampir-Filme, die eine lasziv-elegante Darstellung der Vampire wählen, sondern orientiert sich eher an From Dusk Till Dawn und geizt nicht mit Blut und Gedärmen. Die Handlung erfüllt voll und ganz ihren Zweck und das Setting ist weitgehend gut. Auch die Darsteller geben keinen Grund zur Klage, auch wenn Kristanna Loken keine Bäume ausreißt. Was dem Film wirklich abgeht sind grandiose Kämpfe und Stunts, die gerade bei diesem Mut zur exzessiven Gewaltdarstellung für richtig viel Spaß hätten sorgen können. Was bleibt ist ein Film, der nicht über Durchschnitt hinaus kommt, aber durchaus viel versprechende Ansätze zeigt. Von der befürchteten und oft beschriebenen Katastrophe ist Bloodrayne jedenfalls ein ganzes Stück entfernt!

Bloodrayne
Frei ab 18
Laufzeit: ca. 95 Minuten
Wertung: 4 von 10 (+ Billy-Zane-Sonderpunkt)

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