Donnerstag, 26. Januar 2006

Der Adler ist gelandet!

Es gehört wohl zu den besonderen Privilegien, wenn man einen selbstgedrehten Film auf der großen Leinwand sehen kann. Wenn dann noch heftiger Applaus hinzukommt, ist der Abend perfekt. Die Deutschlandpremiere der Dschungel-Trashbombe übertraf die Erwartungen der Crew bei Weitem.

mengevormeingang

DEADLY NAM hat tatsächlich den ursprünglich geplanten Rahmen locker gesprengt und die Zahl der Zuschauer mal eben von knapp 100 auf 300 (!) vervielfacht. Die Schauburg war restlos ausverkauft, einige Besucher mussten sogar auf den Gängen Platz nehmen, andere wurden an der Kasse abgewiesen.

Im Saal schwankte die Stimmung irgendwo zwischen Skepsis, Vorfreude und Nervosität. Das Publikum war erwartungsgemäß jung, allerdings ließen sich auch einige Nicht-mehr-Dreißigjährige blicken. Ich persönlich - und die meisten anderen Darsteller auch - war auf Grund des mittlerweile völlig unverhältnismäßig großen Rummels (Bildzeitung, Bremen4 etc.) ziemlich nervös, wie der Film aufgenommen wird.

sitzreihenzuschauer

Durch die Verlegung in den größeren Saal der Schauburg verschob sich der Start des Films um 30 Minuten auf Punkt 23 Uhr. Hendrik und Markus - als Hauptverantwortliche für den Film - beantworteten in dieser Zeit bereits einige Fragen, verkauften Fan-Shirts und begrüßten die Zuschauer.

markushagen

Markus Hagen (Regisseur) durfte natürlich ebensowenig fehlen wie Hendrik Thiele (Produzent, Drehbuch) und der Großteil der restlichen Filmcrew. Absolutes Heimspiel, wie zu erwarten. Ein Großteil der Zuschauer bestand aus Freunden und Bekannten der Mitwirkenden. Der einzige Grund für den Erfolg?

opposition

Wohl kaum. Auch Gegner des Projekts hatten sich eingefunden, um Handzettel zu verteilen. Nein im Ernst, DEADLY NAM hat natürlich keinerlei Gegner, und Geselle-Reishut entpuppte sich als Weggefährte des Kleingliedrigen Hauke Hirsinger. Immerhin: Die Vietkong-Flagge und der Reishut passten optisch gut zum Film und sorgten für Atmosphäre, das ließ über den schlechten Geruch hinwegsehen.

Das Kino voll, die Stimmung prächtig, die Spannung groß. In guter alter Schauburg-Tradition wurde natürlich nicht einfach das Licht ausgeknipst und der Film gestartet. Naja gut, Licht aus schon, aber dann...

buehne

Dann betrat dieser symphatische junge Mann die Bühne, um eine sehr stimmige Anmoderation für den Film zu liefern.

moderator

Beim Anblick seiner Kostümierung habe ich schon mit dem Schlimmsten gerechnet, aber Peinlichkeiten blieben zum Glück aus. Im Gegenteil: die Ansage war durchaus witzig und aufklärend. Vor Filmbeginn wurden noch einige VHS-Videos mit Klassikern wie "Bye, bye Vietnam" aus der Privatsammlung von Hendrik verlost. Doch dann kam das Unvermeidliche, der Film begann.

Review

Wie ist DEADLY NAM? Nun, 70 Minuten lang ist er, durchaus ordentlich für einen Amateurfilm. Die Story gibt natürlich nicht viel mehr her als die Memoiren von Michael Dudikoff, aber das sollte sie auch nie und es würde auch nicht passen. Das Wichtigste - Leerlauf zu vermeiden - erfüllt sie ohne weiteres. Die Klischeefiguren haben hohen Wiedererkennungswert und laufen nie Gefahr glaubwürdig zu wirken. Das Gleiche gilt für die Mono- und Dialoge. Diese regen immer wieder zum Schmunzeln an ("Der Kautabak schmeckt wie Scheiße", "Ich wette, dass auch welche drin ist!") und sind in einigen Momenten einfach ganz großes Tennis ("McGreen hatte das Funken bereits als 6 jähriger von seinem Vater, der Fernfahrer war, erlernt"). Inhaltlich schafft es der Film locker über die gesamte Länge zu unterhalten.

hauke

Die Spezialeffekte pendeln zwischen grandios (z.B. das Mündungsfeuer sowie allgemein die Waffeneffekte) und grausig (Explosionen, Helikopter), aber das stört zu keiner Sekunde. Die guten Effekte sorgen für Atmosphäre, die schlechten halten den Trash-Pegel angenehm hoch. Spaßig wirkt das Ganze durchgehend.

Auch die Aufnahmen schwanken. Da wechseln sich teils richtig schöne Bilder mit Lensflare-verwaschenen Aufnahmen ab, die an die gute alte Hi8-Zeit erinnern. Im Hinblick auf die extrem magere Technik-Ausstattung hinterlässt der Film optisch dennoch einen guten Eindruck.

bunker

Dazu tragen natürlich auch die hervorragende Ausstattung an Waffen und Equipment sowie das Make-up (Highlight: die Verbennungen der GIs nach dem Napalm-Angriff) bei. Der Gore-Faktor ist übrigens wesentlich niedriger, als man von Markus Hagen erwartet haben dürfte...

Ein Prunkstück von DEADLY NAM ist zweifellos der Soundtrack. Sowohl der Score von Jan Glembotzki als auch die Songs von Minion sind weit über Amateur-Niveau. Soundtechnisch wäre DEADLY NAM eine echte Granate, wären da nicht die nachsynchronisierten Passagen, die leider weder lippensynchron noch besonders verständlich sind. Aber auch dieser Umstand ist der schlechten Technik geschuldet und kann den sehr guten akkustischen Gesamteindruck nicht ernsthaft schmälern.

dctotdschungel

Schauspielerisch war von Anfang an nichts zu erwarten. Schauspieler zu engagieren stand nie zur Diskussion, das Projekt sollte ausschließlich mit Freunden verwirklicht werden. Die Leistungen zu kritisieren wäre daher unsinnig. Dennoch lässt sich das ein oder andere Talent erkennen. Allen voran Straight Edge Veteran Hauke Hirsinger (Dave Machowski) und Just-Went-Black-Sänger Sven Schönmann (Ramses) werten einige Szenen durch gute Leistung auf. Auch Lars Krolik, Sammy Müller, Urs Peter Hagedorn und André Fuhrmann machen keine ganz schlechte Figur.

DEADLY NAM, der selbsternannte D-Böller unter den B-Movies, knallt ganz gewaltig, keine Frage. Man darf gespannt sein auf die DVD-Version, die diverse Extras enthalten wird. Das Publikum feierte den Film bereits während der Vorführung immer wieder mit Szenenapplaus.

Chuck Norris und Michael Dudikoff haben endlich ihren ersten guten Film zu verantworten.

Deadly Nam
Frei ab 16
Laufzeit: ca. 67 Minuten
Wertung: 10 von 10

Hier gehts zurück zur Hauptseite>>

666 (Gast) - 2. Feb, 01:59

naja

10 von 10

lol

amateurfilmchen

schlorch - 2. Feb, 17:45

Danke für diesen geistreichen Kommentar. Dass es ein Amateurfilm ist und auch als solcher bewertet wird, steht ungefähr 10.000x im Text.
subi (Gast) - 2. Feb, 17:52

hmmm

und wo schaut man sich den film an?? bestimmt lustig

also würde kein pfennig fürn selbstgedrehten laien Film ausgeben

kann man den downloaden?

schlorch - 2. Feb, 18:43

Klar, soll ich das für dich machen und ihn dir dann brennen? Musst mir nur deine Adresse sagen, damit ich ihn dir schicken kann. Ich pack dann gleich noch ein paar Tabletten mit rein.
subi (Gast) - 2. Feb, 19:50

was für tabletten?? häää??

Der Film reicht schon

oder kann man den downloaden?
schlorch - 3. Feb, 02:03

Nee den kann man nicht runter laden, der Film verwendet einen neuen Kopierschutz und wenn man ihn abspielen will, löscht er die gesamte Festplatte. Also Achtung!
subi (Gast) - 5. Feb, 14:48

wie gesagt

geld gibts für sowas sicher nicht muahahaha
ULF (Gast) - 27. Jan, 05:49

ARM

Ganz schön armseliges verhalten welches die leute hier an den tag legen...! solche film kosten auch geld... genauso wie das pressen von dvds...! vollidioten

FILMSUCHT ►►

¡ ¿ addicted ? ! abonnieren>>

::Letzte Suchtbekenntnisse

AidsvygWluaQe
diese Frau Tauzher braucht wohl rdengind Geld und schreibt...
Marina (Gast) - 27. Mär, 13:35
I really loved reading...
I really loved reading your blog. It was very well...
mammer - 16. Feb, 13:22
die wichtigsten "manga"...
tezuka osamu (dem errorking persönl. bekannt und der...
errorking - 18. Apr, 01:15

::Sucht-Suche

 

::Vom Arzt auszufüllen

Süchtig seit:6670 Tagen
Letzter Schuss: 3. Feb, 00:23

Animearchiv
Filmarchiv
Kino
Kuriositäten
Links
Musiksucht
Serienarchiv
Specials
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
Besucher Online