In Shinjuki, dem Einkaufs- und Verwaltungszentrum von Tokio, leben neben den Menschen auch Youkai genannte Geister von monströser Gestalt. Die Menschen können diese Geister nicht sehen und haben in ihrem hektischen Alltag den Glauben an sie verloren. Da die Youkais jedoch eine vampirähnliche Affinität zu menschlichem Blut aufweisen, bedarf es eines KARAS, um die Menschen vor ihnen zu schützen.

KARAS ähnelt sehr der von Todd McFarlane erschaffenen Comicfigur SPAWN: ein menschenähnliches Wesen mit enormer Kraft und einem wandelbaren Kampfanzug. KARAS besitzt jedoch zusätzlich noch ein extrem cooles Katana und wird von der jungen Yurine „kontrolliert“. Welche Beziehung genau zwischen Yurine und dem KARAS (dt. Rabe) besteht, bleibt zunächst unklar.

CGI-Effekt-Orgien sollte man prinzipiell skeptisch gegenüber treten und ich habe mich auch ehrlich bemüht, KARAS nicht sofort zu mögen. Ähnlich erfolglos versuche ich allerdings auch seit geraumer Zeit mir einzureden, dass Jessica Alba bestimmt strunzdoof und entsetzlich langweilig ist. KARAS ist ein 90 Minuten andauernder Augenorgasmus, der selbst Referenztitel wie PAPRIKA und GHOST IN THE SHELL: INNOCENCE hinter sich lässt. Zwar sind die CGI-Effekte an einigen wenigen Stellen zu viel des Guten und auf Grund der absolut fantastischen 2D-Animationen auch gar nicht unbedingt notwendig, doch wen schert das einen feuchten Dreck angesichts der brillantesten Actionszenen der Anime-Geschichte?

Das Tempo von KARAS ist unglaublich hoch. Eine Explosion jagt die Nächste, ein Kampf ist spektakulärer als der andere und wirklich ALLES ist perfekt inszeniert! Gekleckert wird gar nicht, geklotzt ohne Ende. Standbilder sucht man bei KARAS genau so vergeblich wie Langeweile, womit wir schließlich beim inhaltlichen Gehalt wären. Klar stehen Optik und Action im Vordergrund, doch das heißt nicht, dass KARAS keine Substanz hätte. Die starken Dialoge und viele liebevolle Einfälle runden diesen grandiosen Bilderrausch perfekt ab!

KARAS Vol. 1/2
Laufzeit: 3 Episoden á 30 Minuten
Freigabe: FSK 12
Wertung: 9 von 10