Montag, 16. Juli 2007

Maskenball

utawarerumonoEndlich! Endlich eine neue Fantasy-Serie, die hält, was sie verspricht. Die umwerfend gut aussieht, die eine faszinierende Geschichte erzählt, tolle Charaktere und Kämpfe bietet und dann auch noch hervorragend synchronisiert wurde. Volume 1 von Utawarerumono überzeugt (fast) auf ganzer Linie und macht Lust auf mehr. Bietet sie doch unter anderem eines, Eigenständigkeit.

Ein schwer verletzter junger Mann mit einer ungewöhnlichen Maske wird von einer alten Frau und ihren Enkelinnen gepflegt. Als er endlich wieder zu sich kommt, erinnert er sich an nichts mehr. Er weiß nicht, warum er die Maske trägt und ebenso wenig, wieso es ihm unmöglich ist sie abzunehmen. Er weiß nur, dass er der alten Heilerin sein Leben verdankt. Selbstlos nimmt sie den Unbekannten in ihrem Haus auf, weil sie zu spüren scheint, dass er über besondere Fähigkeiten verfügt. Und tatsächlich, der Mann scheint ein geborener Anführer zu sein. Schnell erlangt er den Respekt und das Ansehen der restlichen Dorfbewohner, auch wenn er manchmal seltsame Dinge sagt, deren Sinn er selbst nicht versteht, und das Rätsel seiner Herkunft zunächst nicht gelöst werden kann.

Wer ist dieser gutmütige, gebildete und gleichzeitig kampferprobte Mann ohne Erinnerungen, ohne Vergangenheit und ohne Namen? Nun, zumindest einen Namen kann die alte Frau ihm geben, den ihres verstorbenen Sohnes: Hakuoro.
Mehr soll gar nicht verraten werden. Wer auch nur einen Funken Interesse an Fantasy hat, muss Utawarerumono eine Chance geben! Stilistisch siedelt die Serie zwischen INUYASHA und PRINZESSIN MONONOKE, bleibt dabei jedoch sehr eigenständig und unverwechselbar. Die Figuren sind vielschichtig und selten ausschließlich gut oder böse, auch die Dialoge sind gelungen. Die Kämpfe wurden bravourös animiert und bieten echte Dramatik, anstatt wie so oft zu purem Selbstzweck zu verkommen.

Schon die behandelten und sich abzeichnenden Konflikte sorgen für viel Spannung, doch über all dem schwebt noch Hakuoros unbekannte Vergangenheit, die immer wieder sehr geschickt angedeutet wird. Wenn HELDENLIED dieses Niveau hält, wird es Kult!

Utawarerumono - Heldenlied Vol. 1/6
FSK 12
Laufzeit: 26 Episoden á 24 Minuten
Wertung: 9 von 10


Ich bin schon so ein bisschen enttäuscht von meiner neuen Liebe. Auch nach Episode 10 hat sie mir noch nichts über die Bedeutung von Hakuoros Maske und seine Vergangenheit erzählt. Dafür berichtet sie mir umso ausführlicher von seiner Gegenwart, die ziemlich voll gestopft ist mit Dingen wie Den-Kaiser-stürzen, Viele-Gegner-über-den-Jordan-schicken und Dem-Feind-strategisch-in-den-Arsch-treten. Will heißen: es herrscht Krieg, es wird gekämpft, Charakterentwicklung kommt in die Warteschleife. Dass es nur eine Pause ist, hoffe ich zumindest, denn für eine dauerhafte Beziehung muss meine Kleine da nachlegen.

Noch aber ist alles in frisch verliebter Butter. Mein Baby sieht immer noch zum Anbeißen aus. Sie hat nicht nur eine tolle Figur, sie hat gleich mehrere (der Kalauer muss erlaubt sein). Sowohl was sie sagt (Dialoge) als auch wie sie das sagt (Synchronisation) ist hervorragend. Vor Blut und Gewalt schreckt sie nicht zurück, aber geschmacklos wird sie nie. Zu ihren Stärken zählen unter anderem auch noch ihr gutes Timing für Action und ihre famose Ausstrahlung. Sie erzeugt immer eine starke Atmosphäre.
Zugegeben, bei unserem ersten Date hat sie mir noch etwas besser gefallen, aber in der Liebe gibt’s halt auch mal schlechte Zeiten. Ich bleibe der Lady treu.

UTAWARERUMONO - HELDENLIED 2/6
Laufzeit: 5 Episoden á 24 Min.
Freigabe: FSK 12
Wertung: 8 von 10


Auf einiges kann man sich bei UTAWARERUMONO einfach verlassen. Zum Beispiel darauf, dass die Dialoge einfach immer gelungen sind. Nie wird es zu pathetisch oder zu rührselig. Einige wenige kitschige Passagen zu Beginn wirkten etwas deplatziert, gehören aber auch der Vergangenheit und kommen in den beiden neuen Volumes nicht mehr vor.

Dazu handeln die Figuren stets nachvollziehbar und glaubwürdig. Hakuoro etwa versucht immer wieder die Chancen auf friedliche Konfliktlösungen zu ergreifen und ist alles andere als ein Kriegstreiber, sondern viel mehr Stratege und Taktiker. Zweifellos sind einige andere Charaktere relativ eindimensional und oft sehr berechenbar. So will zum Beispiel Oboro ohne Ausnahme JEDEN Feind SOFORT angreifen und stürzt sich draufgängerisch in alle Scharmützel, was auf Dauer etwas langweilt. Für meinen Geschmack verwendet er außerdem die eigentlich sehr coole Anrede „Bruder“ für Hakuoro inflationär. Trotzdem entwickeln alle Figuren – auch und vor allem Oboro - ihren eigenen Charme, der sie interessant, unverwechselbar und liebenswert macht.

Was die Handlung, die sich neben der zahlreichen Kriege ja auch um Hakuoros Vergangenheit und das Geheimnis seiner nicht abnehmbaren Maske dreht, betrifft, so erfährt man immer noch nicht wahnsinnig viel. Doch die sparsamen Anspielungen und Erklärungen, die geboten werden, wissen zu überzeugen, weil sie in die Szenerie passen und diese sinnvoll erweitern. Dabei wird auch gerne mal eine völlig falsche Fährte gelegt, was die Neugier natürlich umso mehr steigert und manch ungeduldige Natur vielleicht sogar verärgern wird.

An die Klasse des zeitlich und thematisch zumindest ähnlichen THE HAKKENDEN (wer’s noch nicht kennt: SOFORT KAUFEN!) reicht UTAWARERUMONO zwar eindeutig nicht heran, denn dafür liegt der Fokus zu oft auf Feldzügen und Militärstrategien, anstatt auf den Schicksalen der Protagonisten. Doch das ist Jammern auf sehr hohem Niveau.

UTAWARERUMONO - HELDENLIED 3+4/6
Laufzeit: 2x4 Episoden á 22 Minuten
Freigabe: FSK 12
Wertung: 8,5 von 10

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