Samstag, 19. Mai 2007

Robo-Girl

keyBei einer Demonstration von militärischen Kampfrobotern, die über die Nervenstränge des menschlichen Gehirns gesteuert werden, verlieren die Wissenschaftler plötzlich die Kontrolle über die Maschinen. Der Zwischenfall endet drastisch. Das Problem lasse sich beheben, verspricht der Entwickler. Ein wenig vertrauenserweckender Mann namens Ajô. Ein alter Mann liegt in seinen letzten Zügen. Den Tod vor Augen hat er nur noch ein Ziel: er muss seiner Enkelin eine Nachricht auf Tonband hinterlassen, bevor er stirbt. Ein junges Mädchen in der Schule. Statt den Unterricht zu besuchen, liegt sie regungslos auf dem Dach des Schulgebäudes. Der Lehrer fragt die Mitschüler nach dem Mädchen. Sie müsse sich aufladen, bekommt er als Antwort.

Das junge Mädchen heißt Key, sie ist ein Roboter. Der alte Mann ist ihr Schöpfer, doch er selbst nennt sie seine Enkelin. Seine Nachricht an Key ist verstörend. Um ein Mensch zu werden, soll Key Freunde finden, mit deren Kraft ihr Traum wahr werden kann. 30.000 Freunde, so ihr Großvater, sollten reichen. Wie auf Befehl macht sie Key auf nach Tokio, um ein Mensch zu werden. In Tokio angekommen trifft sie eine alte Freundin wieder und zu einer berühmten Sängerin werden. Doch schon bald werden sowohl der skrupellose Ajô als auch der mysteriöse Sektenführer Oji auf Key aufmerksam. Beide vermuten eine besondere Kraft, die Key in sich trägt, und beide sind bereit sehr weit zu gehen, um das Mädchen in ihre Gewalt zu bringen.

Was es mit Keys Kraft auf sich hat, wer welche Ziele verfolgt und welche Rolle Keys Großvater Mima spielt, erfährt der Zuschauer nur Stück für Stück. Recht bald schon treten Zweifel auf. Ist Key wirklich ein Roboter? Und wieso müssen es ausgerechnet 30.000 Freunde sein? Es gelingt der Serie dabei scheinbar mühelos die Spannung konstant hoch zu halten. Bereits in der ersten Episode wird klar, dass KEY THE METAL IDOL ein Science-Fiction-Drama der ganz besonderen Art ist.

Die dezent eingestreuten Action- und Gewaltszenen sind perfekt inszeniert, die Atmosphäre ist von der ersten Sekunde an packend, die Dialoge funktionieren hervorragend und aus der zunächst etwas uncool wirkenden Popstar-Handlung entwickelt sich ganz schnell etwas viel Größeres. Noch dazu sieht KEY unverschämt gut aus! Die Serie erschien 1997, doch das mag man angesichts der grandiosen Bilder kaum glauben. Einige Einstellungen möchte man sich am liebsten als Bild an die Wand hängen und immer wieder murmelt man leise „wow“. Stil, Design und technische Umsetzung sind nichts weniger als brillant. Regisseur Sato, der zuvor bereits Animationsdirektor bei AKIRA war, liefert wieder fantastische Arbeit ab. Einzig manche nicht 100% butterweiche Animationen und die für 90er Serien typischen blasseren Farben (die allerdings kein Kritikpunkt, sondern ein großes Atmosphäreplus sind!) lassen überhaupt erahnen, dass die Serie nicht brandneu ist.

Die beiden letzten Episoden weisen eine Laufzeit von 95 Minuten auf. Dadurch entfallen natürlich die etwas lästigen In- und Outros, sodass man ohne Unterbrechung in das Finale von KEY eintauchen kann. Diese letzten 3 Stunden sind – ähnlich wie bei NEON GENESIS EVANGELION – sicher nicht immer jedermanns Sache, ganz so psychedelisch wie in Hideaki Annos Meilenstein wird es allerdings nie. Das Finale ist sehr viel Dialog lastiger und nimmt sich zunächst viel Zeit für Erklärungen, ohne dabei jedoch alle Fragen zu beantworten und so den Mythos zu zerstören.

KEY, das ist eine visuell und inhaltlich beeindruckende Parabel auf die Mechanismen der modernen Musikindustrie, die in Zeiten von Retorten-Bands und Castingshows nichts an Aktualität verloren hat. Verpackt in einem Sci-Fi-Thriller-Drama fesselt KEY von der ersten bis zur letzten Minute. Wie schon bei NOW AND THEN, HERE AND THERE wurde es bislang leider versäumt, einer exzellenten OVA eine deutsche Synchronisation zu verpassen. Und das sei nur erwähnt, um wenigstens etwas Schlechtes über dieses Meisterwerk zu sagen.

Key The Metal Idol
FSK 12 (DVD 1,5) FSK 16 (DVD 2,3,4)
Laufzeit: 13 Episoden á 24 Minuten + 2 Episoden á 95 Minuten
Wertung: 9 von 10

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