Montag, 15. Januar 2007

Lange Arme - und so viele!

elfen-liedWir befinden uns in einer Forschungseinrichtung. Auf dem Boden liegt ein abgetrennter Arm nebst dazugehörigem Körper. Eine weibliche Gestalt mit einem Helm, der ihren gesamten Kopf und ihr Gesicht bedeckt, ist in einer Art Zwangsjacke an eine senkrecht aufgestellte Platte gefesselt und von einem Käfig umgeben. Ein Wachmann schießt auf das Wesen, doch die Kugeln zeigen keine Wirkung. Dann wird ihm wie von Geisterhand der Kopf abgetrennt. Was zur Hölle ist hier los? Ein Mann in einem Überwachungsraum betrachtet unaufgeregt die Szene. Er ist umgeben von Leichen und Blut. Hat er was mit der Sache zu tun? Plötzlich kann sich das Wesen von seinen Fesseln befreien. Der Käfig beginnt sich zu deformieren und eine schwere Sicherheitstür öffnet sich. In den Gängen des Labors versuchen weitere Wachmänner es aufzuhalten, ohne Erfolg. Köpfe und Gliedmaßen werden abgerissen, Körper gezweiteilt, Schädel von Kugelschreibern und anderen Gegenständen durchbohrt. Und das alles ohne erkennbare Ursache. Das in sterilem weiß und grau gehaltene Labor, die Unmengen an Blut und der sakrale Score tun ihr Übriges, um eine extrem schaurig-mysteriöse Atmosphäre zu erzeugen.

Am Ausgang des Labors trifft die junge Frau auf einen Mann namens Kurama, den offensichtlichen Leiter des Labors. Sie weigert sich zwar den Aufforderungen Kuramas nachzukommen und ihren Amoklauf zu beenden, verschont Kurama jedoch als Einzigen, während das gute Duzend schwer bewaffneter Wachmänner neben ihm ebenfalls in Einzelteile zerlegt wird. Als sie das Labor bereits verlassen hat, wird sie von einem Scharfschützen am Kopf getroffen. Ihr Name ist Lucy, sie ist ein Diclonius, ein menschenähnliches Wesen mit kleinen Hörnern und unsichtbaren Armen, so genannten Vektoren, mit außerordentlichen Kräften. Lucy überlebt den Schuss, stürzt allerdings einen Abhang hinunter ins Meer.

Die Exposition von Elfen Lied gehört mit zum Besten, was es im Anime-Bereich je zu sehen gab, und stellt dank ihrer grandiosen Inszenierung und unglaublich hohen Intensität bereits nach wenigen Minuten das Gros der Konkurrenz locker in den Schatten. Die gesamte Präsentation ist schlicht und einfach hervorragend. Sei es das stimmige Intro, in dem von Gustav Klimt inspirierte Bilder mit lateinischem Choralgesang unterlegt werden, das detaillierte Charakterdesign, das storybedingt häufig zwischen niedlich und beängstigend wechselt, die aufwendigen Hintergründe oder auch die expliziten Gewaltdarstellungen, die trotz ihrer drastischen Darstellung nie zum Selbstzweck verkommen. Elfen Lied spielt in all diesen Punkten in der 1. Liga und macht sowohl optisch als auch akustisch einen sehr guten Eindruck.

Interessant ist, dass auch im japanischen Original sämtliche Folgen einen deutschen Titel besitzen und das Titel gebende Gedicht „Elfenlied“ vom deutschen Dichter Eduard Mörike stammt.
Im weiteren Verlauf erscheint die eiskalte Lucy zunächst als lammfromme und völlig hilflose Nyu, die bei den befreundeten Studenten Kohta und Yuka in einer ehemaligen Herberge Unterschlupf findet. Kurama und der grausame Generaldirektor des Forschungsinstituts Kakuzawa setzen währenddessen alles daran, Lucy zu finden und zu töten. Elfen Lied bezieht viel von seinem Charme aus dem Kontrast zwischen dem idyllischen Leben in der Herberge und der martialischen Außenwelt. Ersteres ist geprägt von Humor und recht harmlosen Etchi-Szenen (=sexuelle Anspielungen). Außerhalb dieses Idylls wird aus der kindlichen Nyu jedoch immer wieder Lucy, die um ihr Leben kämpfen muss und vor keiner Gräueltat zurück schreckt.

Mehr soll hier nicht verraten werden, denn die Story hat es wirklich in sich. Nur so viel: die Serie hält das extrem hohe Niveau der ersten Folge gekonnt bis zum grandiosen Finale und bietet sehr viel mehr als bloße Splattereffekte. Warum nur die 1. DVD die Einstufung ab 18 erhalten hat, bleibt trotzdem ein absolutes Rätsel. Eine weniger harte Gangart ist in keiner der späteren Episoden erkennbar. Knallhart und mit Tiefgang, unbedingt ansehen!

Elfen Lied
FSK 16 (DVD 1 ab 18)
Laufzeit: 13 Episoden á 24 Minuten
Wertung: 10 von 10

catgirl007 - 8. Jul, 15:24

Elfenlied

Ich liebe Elfenlied !
Ich liebe Mangas, schau doch mal bei mir vorbei !

Parademix (Gast) - 16. Nov, 00:05

Elfenlied

Nach den ersten paar Szenen macht man sich schon seine Gedanken... aber alles in allem ist es unheimlich genial!

Tankrouge (Gast) - 18. Jul, 23:14

Ich gehb Parademix recht

Da hatt er recht alles im ein ist das echt ne geile sache nicht zu vergessen die story die da hinter steckt allso ich bin ja nicht so der anime freak aber da musste ich schon ab und zu weinen ist echt gelungen ELFENLIED-4live

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